Das Marketing einer Festungsstadt
Symposion des Bayerischen Armeemuseums
in Kooperation mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ingolstadt
Neues Schloss Ingolstadt
am 17. und 18. Juni 2013
Anmeldung erbeten über das unten stehende Formular oder via
Inhalt
Ingolstadt ist, was seine historische Bausubstanz angeht, stark von der Vergangenheit als Festung geprägt. Die Bauten der historischen Festung sind zwar in mancher Hinsicht faszinierend, lassen sich aber in das Marketing und auch in das positive Selbstverständnis einer Stadt nicht so einfach einbinden, wie ein römisches Theater, eine gotische Kathedrale oder stolze Bürgerhäuser. Die Ursachen sind vielfältig. Sie liegen zum einen in einer schwierigen Zugänglichkeit und Weitläufigkeit der Anlagen und im großen Aufwand, sie verkehrssicher zu machen. Es liegt dann in der Düsternis und Feuchtigkeit, die sie kennzeichnen, und die natürlich auch ihre ästhetische und emotionale Ausstrahlung charakterisieren. Schließlich und nicht zuletzt liegt es auch daran, dass sie Zeugnisse von Gewalt, kriegerischer Auseinandersetzung und Gefangenschaft sind, und damit auf das Leidens von Menschen verweisen.Das BAM beschäftigt sich in Kooperation mit der HAW in diesem Symposion im Neuen Schloss mit der Frage, wie diese Denkmäler attraktiv zugänglich gemacht werden können, wie für sie geworben werden kann, und wie sie Teil eines positiven, weltoffenen Selbstbildes einer Stadt werden können. Selbstverständlich sind weitere Partner eingeladen, so vor allem natürlich der Verein der Freunde der Landesfestung Ingolstadt, aber auch die Immobilien Freistaat Bayern oder die Stadt Ingolstadt.
Die Situation in Ingolstadt ist dadurch gekennzeichnet, dass nach einer Periode der Zerstörung seit den 1970er Jahren viele der Festungsbauten erhalten werden konnten und heute zum Teil zum festen Bilderrepertoire der Stadt gehören. So vor allem das Reduit Tilly im Klenzepark. Zugleich hat der Verein Festungsfreunde im vergangenen Jahr weitgehend aus eigenen Mitteln einen ersten „Festungsweg“ bahnen und ausschildern können. Zugleich aber gibt es viele Desiderate. So fehlt etwa ein zentraler Info-Point, wo z.B. an einem interaktiven Modell anschaulich würde, wie so eine Festung funktioniert und gewachsen ist. Ein so bedeutender Komplex wie das Fort Prinz Carl harrt einer neuen Nutzung und Erschließung. Und insgesamt sind die bisherigen Aktivitäten nur ungenügend ins Gesamtbild der Stadt eingebettet.
Neben einer Darstellung der konkreten Situation in Ingolstadt und andererseits abstrakteren Überlegungen im Bereich von Marketing und Identitäten berichten Fachleute aus anderen „betroffenen“ Städten aus Deutschland und dem Ausland.
Programm
Montag, 17. Juni„Kavalier verkehrt – Entwicklung einer Landesfestung“
Dr. Beatrix Schönewald
Christopher Reuter
Markus Theile und Claudius Rehbein
Marcus Schaile
(Festes Schuhwerk nötig!)
mit anschließender Podiumsdiskussion (ca. 16.00 Uhr)