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The Bavarian Army Museum © Hans Prunner, MailandNeue Publikation

The Bavarian Army Museum
A Selection of Medieval, Renaissance and Baroque Arms and Armour

 

Fotos: Carlo Paggiarino
Vorwort: Ansgar Reiß
Einführung und Beschreibungen: Tobias Schönauer
Sprache: Englisch 

272 Seiten, 190 Fotos, gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag
Limitierte Auflage von 500 Exemplaren
Preis: 145,00 € (an der Museumskasse)

Der Band ist an der Museumskasse erhältlich. Zusätzlich ist er (zzgl. des Portos) über unseren Shopbetreiber Berliner Zinnfiguren oder direkt beim Verlag Hans Prunner in Mailand erhältlich.


Das Buch

Mit seinem außergewöhnlichen und eindrucksvollen Auge für Detail und Komposition hat Carlo Paggiarino ein seltenes Gespür für "die Objekte" und sieht sie als Meisterwerke von herausragender Handwerkskunst und Schönheit. Er spielt mit Licht und Schatten, um die Artefakte lebendig zu machen und sie so lebendig zu machen, dass sie aus der Seite zu springen scheinen, als wären sie in 3D. Seine Fotos scheinen zunächst ungewöhnlich zu sein, aber sie erfassen das Außergewöhnliche an jedem Artikel.

Diese Publikation ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Kunstbuch. Keine Standard-Fotoserie, sondern eine Reihe von Porträts, die die Einzigartigkeit jedes Einzelteils festhalten. Es gibt kein Bild, das der Handwerkskunst nicht gerecht wird ... Glänzende Oberflächen, korrodierte Metalle, faltige Häute, verrottete Wälder, abgenutzte Stoffe ... alle verklärt und transzendierend.

Wenn die Kommunikation eine äquivalente Originalität und eigene Kraft erreicht, ist das Ergebnis eine Veröffentlichung von einzigartiger und authentischer Ausstrahlung.

Aus dem Vorwort des Museumsdirektors:

Erstmals erscheint hier ein Katalog zur alten Sammlung des Bayerischen Armeemuseums. Er erscheint in einer Situation, in der wir uns daran machen, diese Sammlung neu aufzustellen. Alte Sammlungsstücke spielten schon bei der Gründung des Museums im Jahr 1879 eine entscheidende Rolle. Tobias Schönauer führt dies in seinem Beitrag an der Geschichte der Geschützrohre des 16. Jahrhunderts aus. Als das Bayerische Nationalmuseum diese für seine Sammlung übernehmen wollte, entschloss man sich in der bayerischen Armee, lieber ein eigenes Museum zu gründen und die Hoheit über die wertvollen Rohre zu behalten. Diese Zeichen des Ruhmes wollte man nicht aus den Händen geben. Die alten Geschütze tragen Namen und sind mit Inschriften versehen, deshalb kann man sie leicht und präzise identifizieren. Für viele andere Stücke in der Sammlung des Armeemuseums gilt dies leider nicht. Oft kann zwar vermutet werden, dass zum Beispiel eine Waffe aus bayerischen Zeughäusern stammt oder einst von einem Adeligen oder gar einem bayerischen Herzog geführt wurde, es ist aber nicht nachweisbar. Denn der andere wichtige Grund für die Gründung des Museums war, altehrwürdige Stücke aus verschiedenen Zeughäusern zusammenzuführen, die dort keine Funktion mehr hatten, die man nicht mehr brauchte, und die man doch nicht einfach zerstören wollte. Aber diese Stücke hatten eben keine Namen oder Inschriften, und da man versäumte, jedem der Stücke sozusagen einen Laufzettel mit auf den Weg zu geben, sind sie heute nicht mehr identifizierbar. Ihre Provenienz bleibt also ungewiss. Auch noch in der jüngeren Sammlungspraxis des Museums spielte die genaue Herkunft oft nur eine untergeordnete Rolle. Das Ziel war eher, ein vollständiges Arsenal von funktionalen und ästhetischen Typen zu haben. Diese wurden dann zwar historisch geordnet, es stand aber doch der Wunsch im Vordergrund, die ganze Vielfalt der Formen zeigen zu können, und nicht der historische Zusammenhang oder die historische Relevanz. Das Ziel der Museumsgründung, dem Ruhm der Armee und der bayerischen Fürsten ein Forum zu geben, wurde unwillentlich schon in den ersten Jahrzehnten unterlaufen durch dieses letztlich ästhetische Ziel. Im Hinblick auf die Vielfalt der Formen wurden Ankäufe getätigt und Stücke mit anderen Museen oder Sammlungen getauscht. In vielen Ausläufern reicht diese Sammlungspraxis bis weit in die zweite Nachkriegszeit.

Diese Struktur der Sammlung spiegelt sich im vorliegenden Band...

Aus der Einführung des Kurators:

... Die Sammlung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Waffen des Bayerischen Armeemuseums stand seit Jahrzehnten in keinster Weise im Fokus des Museums. Viele Stücke sind außerhalb unserer Einrichtung überhaupt nicht bekannt, andere tauchen nur sehr vereinzelt und eher zufällig in Ausstellungskatalogen auf. So war es ein echter Glücksfall als sich Carlo Paggiarino bei mir meldete und dieses Projekt vorschlug. Es war zwar ein Katalog der alten Sammlung in Planung, der im Zuge der Erneuerung der neuen Dauerausstellung des Museums erstellt werden soll, aber da die Realisierung sich aufgrund von Baumaßnahmen verzögert, war es eine mehr als willkommene Gelegenheit, sich auf eine sehr künstlerische Art und Weise diesem Bestand zu nähern.
Carlo Paggiarino hat ein Gefühl für diese Gegenstände, wie es nur selten vorkommt. Er sieht diese Stücke als das, was sie auch in ihrer Entstehungszeit waren, herausragende Objekte der Handwerkskunst. Sein außergewöhnlicher Blick für Details, Bildausschnitte und Bildkomposition ist beeindruckend. Besonders sein Spiel mit Licht und Schatten lässt die Objekte manchmal beinahe lebendig erscheinen. Die Oberflächen werden so plastisch, dass sie dem Betrachter gleichsam dreidimensional aus dem Buch entgegen zu treten scheinen. Die Bildausschnitte mögen zunächst ungewöhnlich sein, aber sie fangen die Besonderheit jedes Stückes auf außergewöhnliche Art und Weise ein. So erfasst Carlo jedes Objekt sehr individuell. Er fotografiert nicht jede Pavese wie die andere, sondern findet das Detail, das dieses Stück außergewöhnlich macht. Jedes Objekt ist anders positioniert oder beleuchtet, so dass keine Serienaufnahmen entstehen, sondern Fotos, die die Einzigartigkeit jedes Stück einfangen.
Derartig reflektierende und korrodierte Oberflächen im richtigen Licht zu fotografieren, ist eine Kunst, die sehr viel Arbeit erfordert. Allein die Einrichtung der richtigen Beleuchtung, des korrekten Schattenwurfes und auch die Montage der Objekte nimmt sehr viel Zeit in Anspruch und erfordert dabei eine sehr vorsichtige und akkurate Handhabung der extrem kostbaren und seltenen Stücke. Carlo hat dabei ebenso große Sachkenntnis in der Beurteilung der Objekte bewiesen, die Eingang in den Band finden sollten, wie auch das nötige Fingerspitzengefühl beim Umgang mit den jahrhundertealten Exponaten. Die Arbeit war eine spannende Erfahrung und die Diskussionen darüber, welche Objekte in den Band aufgenommen werden sollten, eine echte Bereicherung. Allein die Aufnahmen der Kanonen auf S. 180-183 erforderten eine Vorbereitung von einem Tag. Die Fotos selbst entstanden in der Nacht, um störende Lichteffekte zu vermeiden. Neben Carlo und mir war hier Gary Shepard ein unverzichtbarer und professioneller Helfer, der während eines Großteils der Zeit, in der Carlo hier am Museum arbeitete, ein zuverlässiger Assistent und Gesprächspartner war...

Abschließend darf ich mich bei Carlo Paggiarino und dem Museumsdirektor, Dr. Ansgar Reiß, dafür bedanken, dass mit diesem Band und der Freiheit bei dessen Erstellung, die Möglichkeit entstanden ist, die so genannte „Alte Sammlung“ des Bayerischen Armeemuseums erstmals in Teilen zu veröffentlichen. Und dies auf eine außergewöhnliche und zeitlose Art und Weise - wie es diesen einzigartigen Stücken auch gebührt.