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GeschlossenGeschlossenWegen Baumaßnahmen müssen die Ausstellungen "Im Visier des Fotografen",
"Soldatenbilder", "Zelt des Großwesirs" und der Zinnfigurenturm im Neuen Schloss
vom 26. April bis 10. Mai leider
geschlossen bleiben.

Uniform des Grafen Max von Arco
(Bayern 1809)

Uniform des Grafen Maximilian von Arco (1772-1809) getragen am 13. August 1809 im Gefecht, bei dem er tödlich verwundet wurde, Inv.-Nrn. B 244 und B 245 © Bayerisches ArmeemuseumDer Uniformrock dieser als Frack geschnittenen Uniform wurde aus sehr dunkel gefäbrten blauem Tuch gefertigt. Auf den Schultern fehlen die silbernen Epauletten, die Schlaufen zum Befestigen sind erhalten. Die Messingknöpfe waren ursprünglich versilbert.Die Blutspuren an der Weste sind gut zu erkennen, der beschädigte Kragen wurde jedoch später erneuert oder restauriert.

 

Diese schlichte Uniform des bayerischen Bürgermilitärs erzählt eine tragische Geschichte. Sie wurde dem Bayerischen Armeemuseum 1885, also kurz nach seiner Gründung im Jahr 1879 gestiftet und kam direkt aus der Familie des Trägers. Maximilian von Arco (1772-1809) trug sie am Tag seines Todes während des Gefechtes. Er hatte die Erlaubnis erhalten, die viel prächtigere Uniform eines General-Adjudanten zu tragen, verzichtete aber darauf. Er behielt die schlichtere des Bürgermilitärs. 1809 war Arco mit seinem Korps aus Gebirgsschüttzen und Reserve-Bataillonen erfolgreich darin gewesen, die Tiroler Aufgebote und österreichischen Truppen während der napoleonischen Besetzung Tirols zurück zu schlagen.

Am 13. August 1809 traf das Arco’schen Korps bei Schwaz auf ein Hindernis, hinter dem sich feindliche Scharfschützen verbargen. Arco ritt nach vorne, um die Situation zu begutachten. Die folgende Situation wurde von Hauptmann Carl Baur, seinem Stabschef, folgendermaßen beschrieben: „Nicht 20 Schritte vom Verhau fielen auf einmal die Kugeln wie Regen; dem Hauptmann Baur, der dem Obersten zur Rechten ritt, wurde das Pferd erschossen, indessen gewann der Oberst einen Vorsprung, und nicht zehn Schritte von ihm, fällt er von einer Kugel durch den Kopf getroffen, ohne einen Laut von sich zu geben, vom Pferde. Er hielt noch den Degen in der rechten Hand, und lag auf dem Boden in der Attitude eines nach vieler Arbeit vom Schlafe Übermannten. Alle chirurgische Hilfe war vergebens.“

Bis heute haben sich die Uniformstücke in der Sammlung des Museums erhalten und werden in der neuen Dauerausstellung im Neuen Schloss wieder zu sehen sein (Inv.-Nrn. B 244 und B 245).