Augsburger Abendzeitung, 90. Geburtstag des Prinzregenten
(Bayern, 11. März 1911)
Ludwig II. (1845-1886) wurde 1886 von der bayerischen Regierung entmündigt. Ihm folgte sein Bruder Otto auf den Thron. Dieser aber war geisteskrank und somit nicht regierungsfähig, so dass ihr Onkel Luitpold den Monarchen als Prinzregent vertrat. Wenige Tage später fand Ludwig unter rätselhaften Umständen den Tod. Beide Vorgänge, Entmündigung und Tod des Königs, überschatteten die Anfänge von Luitpolds Regentschaft. Im Lauf der Jahre gelang es Luitpold allerdings, zum populären und allseits geachteten Repräsentanten des Landes zu werden. Er galt als volksnah, kunstsinnig und im guten Sinn vornehm. Die Prinzregentenzeit (1886-1912) verklärte sich im Rückblick, vor allem unter dem Eindruck des verheerenden Weltkrieges und seiner Folgen, zur „guten alten Zeit“.
Der 90. Geburtstag Luitpolds am 12. März 1911, einem Sonntag, war keine Privatangelegenheit, sondern ein Staatsereignis, das landesweit mit großem Aufwand gefeiert wurde. Die Abbildung zeigt Luitpold als Großmeister des Hausordens des Heiligen Hubertus, also des höchsten bayerischen Ordens.
Diese Ausgabe der Augsburger Abendzeitung vom 11. März 1911 befindet sich in der Zeitungssammlung des Bayerischen Armeemuseums (Inv.Nr. 751-1990).