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GeschlossenGeschlossenDue to construction work, the exhibitions "Im Visier des Fotografen", "Soldatenbilder",
"The Grand Vizier' Tent" and the Tin Figure Tower in the New Palace will unfortunately
be closed from April 26 to May 10.


Fernglas
(Deutsch, um 1870)

Fernglas, Deutsch, um 1870, Inv. Nr. 0110-2016 © Bayerisches ArmeemuseumDetail eines Fernglas, Deutsch, um 1870, Inv. Nr. 0110-2016 © Bayerisches ArmeemuseumSeit der Mitte des 19. Jahrhunderts ersetzten Gewehre und Geschütze mit gezogenen Läufen die bisherigen glattläufigen Waffen. Das führte zu einer erheblichen Steigerung der Treffgenauigkeit und damit der Gefechtsentfernungen. Hatten Geschütze mit glatten Rohren kaum auf Distanzen von mehr als 1.000 Metern geschossen, so vermochten die seit 1860 eingeführten Feldkanonen noch Ziele in drei Kilometern Entfernung zu erreichen. Dies überforderte allerdings das Sehvermögen des menschlichen Auges. Deshalb wurde die bayerische Artillerie 1865 mit "Doppelperspectiven (Binocles)", also Ferngläsern, ausgestattet, die eine 3 ½ fache Vergrößerung besaßen.
Das hier gezeigte Glas war ein Zivilmodell: Die Aufschrift „ARTILLERIE FELDSTECHER“ sollte dem Käufer suggerieren, dass er ein Fernglas erwarb, welches den vermuteten hohen Qualitätsansprüchen der Armee genügte. Frühe Militärgläser waren keine Spezialkonstruktionen. Es handelte sich um „Doppelfernrohre“, die aus handelsüblichen Modellen ausgewählt worden waren.
Diese einfach aufgebauten Ferngläser vom Galileityp besaßen nur einen relativ kleinen Beobachtungswinkel. Sie verfügten weder über die heute übliche Einzelokulareinstellung zum Ausgleich der unterschiedlichen Sehleistung der Augen noch über die Möglichkeit, die beiden Hälften des Glases dem Augenabstand des Beobachters anzupassen.

Das Fernglas wird in der Sonderausstellung "Nord gegen Süd. Der Deutsche Krieg 1866" gezeigt (Inv.-Nr. 0110-2016).