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Das Isonzotal bei Tolmein
(Deutschland, 1918)

Das Isonzotal bei Tolmein von Albert Reich (1881-1942), 1918, Inv. Nr. E 5067 © Bayerisches ArmeemuseumDer Isonzo bzw. das Isonzo-Tal entwickelte sich mit dem Kriegseintritt Italiens gegen Österreich-Ungarn am 23. Mai 1915 zum Schwerpunkt der Kämpfe an dieser Front. Da es dem italienischen Oberkommando bei Kriegsbeginn zunächst an Initiative mangelte, hatten die österreichischen Streitkräfte genügend Zeit, hier ihre Verteidigung zu organisieren. Dennoch gelang es den Italienern in elf so genannten „Isonzo-Schlachten“, die Österreicher zurückzudrängen. Die Lage war im Spätsommer 1917 am Kippen, einem weiteren italienischen Großangriff hätte man nicht mehr standhalten können. Die Mittelmächte entschlossen sich daher, der erwarteten Großoffensive zuvor zu kommen. Deutschland stellte dafür die 14. Armee unter General Otto von Below auf. Sein Generalstabschef war Generalleutnant Konrad Krafft von Dellmensingen, vormals „Führer des Deutschen Alpenkorps“, das jetzt ebenfalls der 14. Armee unterstellt war. Am 24. Oktober 1917 um 2.00 Uhr morgens begann die Offensive mit einem ungeheuren Artilleriefeuerschlag (einschließlich chemischer Munition), der die italienische 2. Armee völlig überraschte. Die ohnehin nicht besonders motivierten und unter der brutalen Führung des italienischen Heereschefs Cadorna leidenden Soldaten flüchteten voller Panik zu Hunderttausenden. Die italienische Front brach binnen weniger Tage zusammen („Das Wunder von Karfreit“). Den Deutschen und Österreichern gelang bis zum 27. Oktober der strategische Durchbruch durch die Isonzo-Front. Erst am Piave musste der Angriff Anfang November eingestellt werden: Der Nachschub geriet ins Stocken, außerdem erhielten die Italiener massive Hilfe seitens der Briten und Franzosen. Die Front stabilisierte sich.

Das 35 cm x 107 cm große Gemälde von Albert Reich (1881 - 1942) vermittelt einen überaus realistischen Eindruck des Isonzo-Tales. Seine besondere strategische, operative und auch taktische Bedeutung wird hier sehr deutlich. Die Soldaten zur linken und zur rechten Seite sind Angehörige des Deutschen Alpenkorps.

Die Grafik war in der Sonderausstellung „Vu du front, représenter la Grande Guerre“ (15.10.2014 bis 25.01.2015) im Musée de l'armée in Paris zu sehen (Inv. Nr. E 5067).


Objekt des Monats


Bundeskokarden für Mützen und Tschakos; Bayern 1848; Inv.-Nrn. B 1962 und B 1963 © Bayerisches Armeemuseum

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