Friedrich V., Kurfürst der Pfalz und König von Böhmen
(1596-1632)
Von 1610 bis 1623 war Friedrich V. Pfalzgraf und Kurfürst der Pfalz, als Friedrich I. von 1619 bis 1620 auch König von Böhmen. Diese kurze Regierungszeit brachte ihm den Bei- und Spottnamen „Winterkönig“ ein.
Friedrich gehörte zur Pfälzer Linie der Wittelsbacher, die im Gegensatz zur Münchner Linie den katholischen Glauben verlassen und zum reformierten übergetreten war. Die Kurpfalz, die sich aus Gebieten am Rhein, der „Unteren Pfalz“, sowie der „Oberen Pfalz“ mit der Hauptstadt Amberg zusammensetzte, gehörte zur 1608 gegründeten Union, einem protestantischen Fürstenbündnis im deutschen Reich. Das Königreich Böhmen wurde in Personalunion vom Kaiser, einem Habsburger, regiert. Dem Herrschaftsanspruch dieses katholischen Fürsten wollte sich der protestantische Adel Böhmens entziehen. Dieses Bestreben führte 1618 zum „Prager Fenstersturz“, bei dem die Statthalter des Kaisers bzw. Königs aus einem Fenster der Prager Burg geworfen wurden. Nach einem 1619 erfolgten Thronwechsel im Haus Habsburg erkannten die böhmischen Stände den Erbanspruch des Nachfolgers nicht an und wählten den Pfälzer Kurfürsten zu ihrem König. Der regierte aber nur etwas mehr als ein Jahr in Prag: Die Schlacht am Weißen Berg machte schon 1620 seiner Herrschaft ein Ende. Friedrich musste fliehen, verlor auch seine pfälzischen Erblande und verbrachte den Rest seines Lebens im Exil. Eine dauerhafte Folge dieser Ereignisse war die Angliederung der Oberpfalz an Bayern.
Das Gemälde ist in der Dauerausstellung des Museums im Neuen Schloss in der Dürnitz im Erdgeschoss zu sehen (Inv. Nr. R 7331).