Retirade (Rückzug) der Franzosen an der Unstrut
(unbekannter Künstler, 1813)
Vom 19. bis 21. Oktober 1813 überschritt die in der Völkerschlacht bei Leipzig (16. bis 19. Oktober) geschlagene französische Armee die Unstrut bei Freyburg. Noch einmal kam es dabei zu blutigen Kämpfen mit den verfolgenden Alliierten. Etwa 100.000 französische Soldaten wälzten sich über die von Pionieren errichteten provisorischen Brücken. Napoleon selbst überwachte und koordinierte den Übergang. Die Franzosen hatten ihre Artillerie so disloziert, dass sie von den Höhen der Schweigenberge und bei Zscheiplitz aus den Raum beherrschen und so die nachdrückenden Feindkräfte aufhalten bzw. deren Bewegungen zumindest stören und verzögern konnten, so dass der weitere Rückzug relativ sicher und geordnet von statten gehen konnte. Die Preußen und Russen überschritten die Unstrut erst am 22. Oktober.
Das Aquarell eines unbekannten Künstlers zeigt den Rückzug der französischen Soldaten über einen Holzsteg. Die Verfolger (Kosaken) sind im Anmarsch und bringen bereits die letzten Flüchtenden zu Fall. Links und in der Mitte sind der flüchtende Tross, die Infanterie und Kavallerie dargestellt, ins Wasser gefallene Franzosen versuchen panisch das rettende Ufer zu erreichen. Eine Kutsche, die ins Wasser gefallen ist, reißt einen Soldaten in die Tiefe.
Der kolorierte Stich war in der Ausstellung „150 Jahre Befreiungshalle - eine runde Sache“ (21. März bis 30. Juni 2013) in Kelheim ausgestellt (Inv. Nr. 0096-1966).