Panorama der Schlacht von Wörth
Otto Faber du Faur (1828-1901)
(München, 1881)
Die Schlachtenmalerei erlebte im 19. Jh. eine letzte Hochzeit. Panoramagemälde sollten dem betrachter eine Art Standbild des Geschehens in einem „Weitwinkel“-Ausschnitt vermitteln. Die seit dem Krimkrieg eingesetzte Fotografie war aufgrund der langen Belichtungszeiten noch nicht in der Lage, Objekte in Bewegung festzuhalten. „Die Schlacht von Wörth“ entstand 1881 und gehört zu den abschließenden Höhepunkten der klassischen Schlachtenmalerei. Otto Faber du Faur stellt die Geschehnisse reportageähnlich dar. Er hatte die Soldatenkarriere an den Nagel gehängt und dann als Zivilist am Siebzigerkrieg teilgenommen.
Die Schlacht von Wörth am 6. August 1870 entwickelte sich eher unbeabsichtigt aus Vorpostengefechten zwischen der am 4. August bei Weißenburg geschlagenen französischen Rheinarmee MacMahons und der deutschen 3. Armee unter dem preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, darunter die Truppen der süddeutschen Staaten. Trotz des deutschen Sieges erreichte Moltke sein operatives Ziel, die Vernichtung der Rheinarmee, nur bedingt. Für die öffentliche Meinung in Deutschland war dieser Sieg aber von enormer Bedeutung. Die Verluste beliefen sich auf 10.642 deutsche und über 14.000 französische Soldaten.
Das Gemälde befindet sich in der Grafiksammlung des Bayerischen Armeemuseums (Inv.-Nrn. C 3090 a-d) und war vom 13. Oktober 2012 bis zum 6. Januar 2013 im Rahmen der Sonderausstellung „Götterdämmerung - König Ludwig II.“ im Fahnensaal des Neuen Schlosses zu sehen.
Vom 12. April bis 30. Juli 2017 wurden die Skizzen im Musée de l'Armée in Paris im Rahmen der Sonderausstellung „France-Allemagne(s), 1870-1871. La guerre, la Commune, les mémoires" ausgestellt.
aus: Haus der Bayerischen Geschichte (Hg.), Götterdämmerung. König Ludwig II. von Bayern (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 60)