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Fotomontage
(französisch, 1871)

Fotomontage, "Verbrechen der Kommune", französisch, 1871, Inv.-Nr. 0045-2008.3 © Bayerisches ArmeemuseumDiese Fotografie zählt zu den ersten politischen Fotomontagen überhaupt. Dargestellt ist die Erschießung des republikanischen Zeitungsredakteurs Gustave Chaudey in einem Pariser Gefängnis durch Kommunarden am 23. Mai 1870. Die revolutionäre Pariser Kommune herrschte nach dem Waffenstillstand im Deutsch-Französischen Krieg vom 18. März bis 28. Mai 1871 über die französische Hauptstadt. Als die Truppen der Regierung unter Präsident Thiers Ende Mai Paris stürmten, erschossen die Kommunarden rund 70 Geiseln, darunter neben Chaudey auch den Erzbischof von Paris. Bei der anschließenden Eroberung durch die Regierungstruppen verloren wiederum mindestens 6 600 Kommunarden im Gefecht oder bei Exekutionen ihr Leben.

Das Bild gehört zu einer Serie über die „Verbrechen der Kommune“, die der Fotograf Eugène Appert (1831-1890) bereits wenige Tage nach den Ereignissen Anfang Juni 1871 als Fotomontage aus Fotografien von kostümierten Darstellern und den realen Orten zusammengestellt hat. Appert arbeitete im Auftrag der französischen Regierung und leistete damit einen Beitrag zur Propaganda. Als sich gegen Ende des Jahres zunehmend das Bedürfnis entwickelt hatte, die Schrecken des Bürgerkrieges zu vergessen, wurde der Verkauf solcher Fotografien von der Polizei untersagt.

Die hier gezeigte Aufnahme im Format von 10,8 x 16,4 cm ist eine von drei Fotografien aus dieser Serie, die sich seit 2008 im Besitz des Bayerischen Armeemuseums befinden (Inv.-Nr. 0045-2008.3).


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