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Leuchtpistole „Lille“
(deutsch, Erster Weltkrieg)

Leuchtpistole "Lille", deutsch, Erster Weltkrieg, Inv.-Nr. 0114-1997 © Bayerisches Armeemuseum (Foto: Dieter Storz)Leuchtpistole "Lille", Detail mit aufgeklapptem Lauf, deutsch, Erster Weltkrieg, Inv.-Nr. 0114-1997 © Bayerisches Armeemuseum (Foto: Dieter Storz)Leuchtpistolen wurden im deutschen Heer 1894 eingeführt und waren für den Festungskrieg bestimmt. Dort sollten sie das nächtliche Gefechtsfeld beleuchten. Im Stellungskrieg erwiesen sie sich rasch als unentbehrlich, und zwar nicht nur zur Beleuchtung, sondern auch als Nachrichtenmittel mit farbigen Signalsternen. Insbesondere bei der Grabeninfanterie entstand ein enormer Bedarf, denn bei dem zerschossenen, unter starkem Artilleriefeuer liegenden Gelände waren vereinbarte Leuchtsignale oft das einzige Mittel, Verbindung zur eigenen Artillerie herzustellen.
Leuchtpistolen waren einfacher zu fertigen als eigentliche Schusswaffen. In der besetzten nordfranzösischen Stadt Lille bauten die Deutschen eine Leuchtpistolenfabrik auf. Den Anlass zu dieser Produktion gaben Rohre, die man im besetzten Gebiet vorgefunden hatte. Diese besaßen allerdings ein etwas größeres Kaliber als die normierten Leuchtpistolen deutscher Erzeugung: 28 statt 26,5 mm. Das verminderte die Steighöhe der Leuchtsterne. Die Pistole war sehr einfach konstruiert: Um sie zu laden, musste lediglich der Lauf an einem Scharnier nach links geklappt werden.
Die Produktion begann 1916. Dabei wurden Monatsleistungen von bis zu 2.000 Stück erreicht. Der Stempel „MKD LILLE“ steht für „mobiles Kraftwagen-Hilfsdepot Nr. 22“, das die Fertigung leitete. Eigentliche Aufgabe einer solchen Einheit war die Instandhaltung von Kraftfahrzeugen im rückwärtigen Frontbereich.

Diese Leuchtpistole (Inv.-Nr. 114-1997) ist zur Zeit nicht ausgestellt und befindet sich im Depot des Armeemuseums.


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