Truhe (Kriegskasse)
(süddeutsch, 17. Jahrhundert)
Das Geld für den Sold der Soldaten führten die Heere in eisernen Truhen mit sich. Sie waren eine begehrte Beute, die besonders geschützt werden musste. „Frage jemanden, was er zum Kriegführen nötig hat, so wird er antworten, es sind diese drei: Geld, Geld, Geld!“ – so lautet ein berühmtes Zitat aus dem 17. Jahrhundert.
Ein Verlust der Kriegskasse mit den Geldern für Sold und Verpflegung konnte schnell zum völligen Zusammenbruch der Disziplin und zur Auflösung ganzer Truppenteile führen.
Die Truhe besteht aus einem Geflecht dicker, miteinander vernieteter Eisenbänder. Vorne ist sie mit einem Scheinschloss verziert. Das richtige Schloss sitzt verdeckt im Deckel. Es ist ein so genanntes Spinnenschloss mit Riegeln nach drei Seiten. Sie schnappen mittels Federn zu, wenn der Deckel zufällt. Viele Beschädigungen zeigen, dass die Kasse intensiv verwendet wurde. Offenbar wurde auch mehrfach versucht sie gewaltsam zu öffnen. Die hohe, schmale Form ist ungewöhnlich.
Die häufig auch als Kriegskasse bezeichnete Truhe wird derzeit in der neuen Dauerausstellung im Raum „Kleiner Krieg“ gezeigt (Inv.-Nr. A 8393).