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Patrone 88
(deutsch, 1902)

Patrone 88, deutsch 1902, Inv.-Nr. 0331-2017 © Bayerisches Armeemuseum (Foto: Dieter Storz)1888 führte das Deutsche Reich ein neues Infanteriegewehr ein, das Gewehr 88. Mit diesem Gewehr kam eine neuartige Munition, deren Treibladung nicht mehr aus dem stark qualmenden Schwarzpulver bestand, sondern dem neuen, nahezu rauchlos abbrennenden und dabei wesentlich leistungsfähigeren Nitrozellulosepulver. Das Kaliber der Patrone 88 wurde von den bis dahin üblichen 11 auf 8 mm vermindert. Der Bleikern des Geschosses erhielt einen Überzug aus Stahlblech, der seinerseits mit einer dünnen Schicht aus einer Kupfer-Nickellegierung bedeckt war. Sie schützte vor Rost und verminderte beim Durchgang des Geschosses die Reibung im Gewehrlauf.
Die bayerische Armee besaß eine eigene staatliche Rüstungsindustrie. Das Pulver wurde in der Pulverfabrik „bei“ Ingolstadt erzeugt. Hülsen und Geschosse produzierte das sogenannte Hauptlaboratorium „in“ Ingolstadt. Die Munitionsbestandteile wurden dort zu fertigen Patronen zusammengesetzt („laboriert“).
Der Bodenstempel der Hülse verrät viel über die Patrone: Das „I“ nennt den Hersteller, das „12 02“ den Erzeugungsmonat: Dezember 1902. „E“ stand für einen verbesserten Hülsentyp, die „Einheitshülse“: Sie eignete nicht nur für Gewehre, sondern auch für die eben erst eingeführten Maschinengewehre. Im Betriebsjahr 1902 erzeugte das Hauptlaboratorium 9.123.815 Patronen 88, die ausschließlich für den Bedarf der bayerischen Armee bestimmt waren. Die Tagesfertigung erreichte 100.000 Hülsen.

Die Patrone ist zur Zeit nicht ausgestellt und befindet sich im Depot des Bayerischen Armeemuseums (Inv.-Nr. 0331-2017).


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