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Bajonett
(Bayern 1801)

Bajonett, Bayern 1801 (Inv. Nr. H 6977) © Bayerisches ArmeemuseumDas Bajonett war eine Stichwaffe, die am Gewehr „aufgepflanzt“ werden konnte. Das Gewehr wurde damit zu einer Nahkampfwaffe.
Für die Kampffähigkeit der Infanterie kam der aufpflanzbaren Stichwaffe eine hohe Bedeutung zu, da die Steinschlösser der Gewehre bei Regen meist versagten und deren Gebrauch als Schusswaffe ausschlossen.
Im Dreißigjährigen Krieg und noch darüber hinaus besaßen Fußtruppen eine gemischte Bewaffnung aus Schusswaffen und langen Spießen für den Nahkampf. Als sich das Gewehr gegen Ende des 17. Jahrhunderts als Einheitswaffe der Infanterie durchsetzte, entstand eine Lücke in der Bewaffnung, die der Infanteriesäbel nicht zu schließen vermochte. Gegen überraschende Reiterangriffe wäre die Infanterie, wenn sie ihre Gewehre einmal abgeschossen hatte, nahezu wehrlos gewesen, da ihr angesichts der geringen Kampfentfernungen oft die Zeit für das Nachladen fehlte. Das Bajonett schloß diese Lücke, indem es aus dem Gewehr einen brauchbaren Spieß machte.
Die Verbindung von Gewehr und Bajonett geschah mit einer Hülse, der „Dille“, die über die Laufmündung gesteckt werden konnte. Der dort an der Unterseite angelötete eiserne Haft (das „Bajonettkorn“), dem ein entspechender, in die Dille gefeilter Schlitz (der „Gang“) entsprach, sicherte zusammen mit einem drehbaren Ring eine feste Verbindung von Lauf und Bajonett.
Konstruktiv vereinte das 1804 eingeführte bayerische Bajonettmuster die Dille eines französischen Bajonetts vom Jahr 1770 mit der vierschneidigen Klinge des österreichischen Modells 1798.

Das Bajonett war in der Landesausstellung „Napoleon und Bayern“ (30. April bis 31. Oktober 2015) im Neuen Schloss in Ingolstadt zu sehen (Inv. Nr. H 6977).


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