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Mannschaftsmantel
(Bayern, 1866)

Mannschaftsmantel, ausgegeben im Juni 1866 bei Kriegsausbruch © Bayerisches ArmeemuseumDetail des Mannschaftsmantels mit der Farbmarkierung vom Juni 1866, die darauf verweist, dass er bei Kriegsausbruch ausgegeben wurde © Bayerisches ArmeemuseumAlle Ausrüstungsgegenstände, die der Soldat auf einem Feldzug für seinen persönlichen Bedarf benötigte, musste er mit sich führen. Das belastete vor allem jene Soldaten schwer, die zur Fortbewegung allein auf ihre Beine angewiesen waren. Das waren in erster Linie die Infanteristen, die außerdem noch ihre Bewaffnung samt Munition schleppen mussten. Die Traglast eines bayerischen Infanteristen 1866 wog einschließlich der Bekleidung ca. 26 kg.
Nach Möglichkeit brachte man die Truppen zur Nächtigung unter Dach. Dabei stopfte man soviel Menschen wie irgend möglich in Gebäude aller Art. Eine Strohschütte als Unterlage bildete das Maximum an Komfort. Wenn das nicht möglich war, mussten die Truppen „biwakieren“, also unter freiem Himmel lagern. 1866 besaßen die Soldaten keine tragbaren Zeltausrüstungen. Als Witterungsschutz und Zudecke gab es bloß den Mantel.

Der Mantel war dem Soldaten somit unentbehrlich: Er schützte gegen Nässe und Kälte, diente im Biwak als Schlafunterlage und Zudecke. Auf dem Marsch wurde er in einem weißleinernen, hellblau gestreiften Überzug verpackt, der oben auf dem Tornister festgeschnallt war. Um die Montur gleichmäßig abzunützen, konnte der Mantel links und rechts geknüpft werden. Natürlich wurde das jeweils befohlen.

Dieser Mantel entspricht dem seit 1848 in der Armee getragenen Muster. Wie die Farbmarkierung auf der Innenseite des rechten Ärmelaufschlags zeigt, wurde er im Juni 1866 in Gebrauch genommen, also bei Ausbruch des „“Deutschen Krieges“.

Das Objekt ist in der Sonderausstellung „Nord gegen Süd. Der Deutsche Krieg 1866“ (ab 22. Juli 2016 im Neuen Schloss) zu sehen (Inv. Nr. B 1375).