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GeschlossenGeschlossenThe Museum of World War I and the Bavarian Police Museum
will remain closed on 20th April 2024

GeschlossenGeschlossenDue to construction work, the exhibitions "Im Visier des Fotografen", "Soldatenbilder",
"The Grand Vizier' Tent" and the Tin Figure Tower in the New Palace will unfortunately
be closed from April 26 to May 10.


Grafik Offiziersfrau bei einem Kroatischen Grenzer-Regiment der Österreichischen Armee
(um 1800)

Offiziersfrau bei einem Kroatischen Grenzer-Regiment der Österreichischen Armee, um 1800 (Gouache), Inv.-Nr. 0067-2015 © Bayerisches ArmeemuseumBis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren die europäischen Armeen noch nicht die rein männlichen Organisationen, als die das Militär bis vor wenigen Jahrzehnten im allgemeinen Bewusstsein war. Tatsächlich wurden die Heere von vielen Frauen (oft auch ganzen Familien mit Kindern) begleitet. Sei es, dass sie als Ehefrauen oder Geliebte von Soldaten mitzogen, sei es, dass sie ihren Lebensunterhalt in der Versorgung der Truppen als Marketenderinnen, Wäscherinnen usw. verdienten. Es gab sogar immer wieder Frauen, die in Männerkleidern als „Cross-Dresser“ selbst als Soldaten dienten, was zwar streng verboten, aber offenbar vielfach still geduldet wurde. Die Heere der Frühen Neuzeit stellten Überlebensgemeinschaften dar, in denen Frauen selbstverständlich beteiligt waren. Obwohl sie auf zeitgenössischen Bildern zu sehen sind, blieben sie in der Geschichtsschreibung und auch den amtlichen Quellen unerwähnt und unsichtbar

Das Bild zeigt laut Beschriftung die Ehefrau eines kroatischen Offiziers („Dame d’un Officier Croate“). Offiziersfrauen waren natürlich eine privilegierte Gruppe, ihre Männer die nicht aus Not begleiteten. Die abgebildete Dame trägt ein vermutlich an der Uniform des Regiments orientiertes Kostüm, bestehend aus einem knapp geschnittenen weißen Uniformrock mit roten Abzeichen und eine ungarische enge Hose, die unter einem bauschigen kurzen weißen Rock zu sehen ist. Auf dem Kopf hat sie einen blau bezogenen Filztschako mit einem Federbusch. Ihr Pferd ist wie ein Husarenpferd gesattelt, mit einem Raubkatzenfell noch über der Schabracke.
Diese Gouache eines unbekannten Künstlers, vermutlich eines Augenzeugen, konnte 2015 in einem kleinen Konvolut von Soldatendarstellungen aus der Zeit der Revolutionskriege (ca. 1792-1805) erworben werden (Inv.-Nr. 0067-2015).