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Waffenrock Modell 1860
(Bayern, um 1865)

Waffenrock Modell 1860 für Mannschaften des 3. Infanterie-Regiments „Prinz Carl von Bayern“, Inv. Nr. H 17383 © Bayerisches ArmeemuseumDie wichtigste Neuerung in der militärischen Bekleidung, die sich fast zeitgleich in ganz Europa durchsetzte, war der so genannte „Waffenrock“. Es handelte sich dabei um eine ein- oder zweireihig bis oben zugeknöpfte Jacke aus Wolltuch mit geschlossenen Schößen, die bis zum Oberschenkel reichten. Er bot damit deutlich mehr Schutz gegen Kälte als der bis dahin übliche ‚bauchfreie’ Frack und erlaubte außerdem, in den Schoßtaschen einige kleinere Gegenstände unterzubringen. Er bot dem Soldaten mehr Bewegungsfreiheit, ohne dabei eine allzu lässige Körperhaltung zu gestatten: Der feste, gefütterte Stoff und der relativ enge, taillierte Schnitt mit dem geschlossenen Stehkragen erzwangen „ganz natürlich“ einen stets aufrechten, leicht angespannten Oberkörper. Auch wenn sich Details von Schnitt und Silhouette mit dem jeweiligen Zeitgeschmack änderten, blieb der Waffenrock bis weit ins 20. Jahrhundert Hauptbestandteil der militärischen Uniform

In der bayerischen Armee wurden Waffenröcke im Jahr 1848 eingeführt. Grundfarbe der bayerischen Uniformen war „Kornblumenblau“, das heller war als die sonst verbreitete preußischblaue Färbung. Anstelle von Schulterklappen wurden sogenannte „Wings“ auf den Schultern getragen, die das Abrutschen der Trageriemen des Tornisters verhinderten. Eine bayerische Besonderheit waren auch die Ärmelaufschläge mit zwei übereinander stehenden Knöpfen. Die Regimenter unterschieden sich durch die Grundfarbe von Kragen und Ärmelaufschlägen in Kombination mit der Knopffarbe (Messing oder Weißmetall). Dieser Waffenrock wurden von Mannschaften des 3. Infanterie-Regiments „Prinz Carl von Bayern“ getragen.

Das Stück ist derzeit in der Sonderausstellung „Nord gegen Süd. Der Deutsche Krieg 1866“ zu sehen (Inv. Nr. H 17383).